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Einlagen im kyBoot Ja, Nein?

Diese Frage wird uns sehr oft gestellt und zeigt uns, daß viele Leute Einlagen in ihren "normalen" Schuhen tragen. Da es verschiedenen Einlagen und verschiedene Gründe für ein Tragen von Einlagen gibt, kann man diese Frage nicht pauschal beantworten. Lesen Sie weiter unten mehr darüber, wann die Einlage auch im kyBoot getragen werden kann und wann wir davon abraten.

Allgemein kann man sagen, dass wir in den meisten Fällen raten, den kyBoot ohne Einlage zu tragen. Die weich-elastische kyBoot-Sohle passt sich jeder Fußform angenehm an, der Fuß wird sanft eingebettet und kann sich gleichwohl frei bewegen. Da Einlagen ein hartes, stabiles Fundament brauchen, funktionieren Einlagen nicht optimal auf der weich-elastischen kyBoot-Sohle.

Durch das natürliche Abrollen des Fußes auf der weich-elastischen kyBoot-Sohle werden die Fußmuskeln gestärkt und die Füße insgesamt stabiler. Im kyBoot lernt der Fuß somit sich selbst, durch seine Muskulatur, aktiv zu stabilisieren (Einlagen stabilisieren passiv); viele Leute brauchen mit der Zeit sogar keinen Einlagen mehr.

Als Versicherungsfachmann ist René Leuppi oft unterwegs. Während 25 Jahren litt er an starken Beschwerden und musste orthopädische Einlagen tragen. Zudem schmerzte ihn seine Hüfte.

 

 

Definition

Die Einlage dient medizinischen Zwecken. Sie wird von einem Orthopädie-Schuhmacher oder Orthopädietechniker individuell für die jeweiligen Fußformen angefertigt.

Meistens werden Einlagen für folgende Fußfehlsellungen angefertigt: Spreizfuß, Plattfuß, Hohlfuß oder Spitzfuß. Je nach Fußform wird eine bestimmte Einlage verwendet, um den gewünschten Zweck zu erreichen. Einlagen unterscheiden sich sehr stark im Material, in der Ausführung und in der Länge. Die Versorgung mittels Einlagen wird im Allgemeinen unterschieden in:

  • Sensomotorische Einlagen bzw. Propriozeptive Therapie (aktiver Therapieansatz). Die in der Sensomotorik / Propriozeption angewandte Tonus Regulation der Muskulatur wird hierbei zur Verbesserung der jeweils vorkommenden statischen bzw. Axialen Fehlstellung eingesetzt.
  • Konservative Therapie (als passive Unterstützung), z.B.:
    - Einlage bei Knick-Senkfuß
    - Spreizfuß Pelotten und Bandage (Vorfußeinlage)
    - Silikoneinlage Keil/ Fersenpolster bei Fersensporn
    - Dünne Einlegesohle aus Schuhgeschäft (Comfort)
    - Neurologische Einlagen: Kompensieren neurologische Ausfälle

 

Ursachen

Knick-Senkfuß

Der Knick-Senkfuß ist bei Kindern noch natürlich. Erst mit dem Wachstum, der Entwicklung und damit verbunden der Ausbildung der Fußmuskulatur, entwickelt sich der Knick-Senkfuß bei Kleinkindern zurück. Falsches Schuhwerk, mangelnde Bewegung der Füße (z.B. im Büro) und häufiges Stehen können im späteren Alter zu einer Rückbildung oder Schwächung der Fußmuskulatur führen. Die natürliche Wölbung des gesunden Fußes reduziert sich, um weiterhin die Verteilung des Körpergewichtes auf den gesamten Fuß zu gewährleisten. Das Gewölbe fällt quasi zusammen und die Weichteile wie Sehnen und Muskeln werden überdehnt. Mehr Infos unter "Fußfehlstellungen".

Spreizfuß

Der Grund für einen Spreizfuß ist meistens das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk, vor allem von Absatzschuhen. In hochhackigen Pumps ist die Vorfußbelastung verfünffacht. Zudem ist die Bindegewebsschwäche (vorrangig bei Frauen - genetische Disposition) noch ein weiterer Grund, weshalb es zu einer Verbreiterung des Vorfußes kommen kann. Ausserdem kann mit zunehmendem Alter das Fußsohlenpolster abflachen, sodaß die Mittelfußköpfchen 2 bis 4 mit in die Belastung einbezogen werden. Mehr Infos unter "Fußfehlstellungen" und "Metatarsalgie".

Plattfuß

Der erworbene Plattfuß entsteht in den meisten Fällen durch eine ungenügende Funktion von Muskeln und Bändern. Ursächlich können mangelndes Training (dauerhaftes Sitzen, beständiges Tragen von Schuhen), Überlastung des Fußes beispielsweise durch Übergewicht oder langanhaltendes Stehen, Bindegewebsschwäche, Fersenbeinbruch ("posttraumatischer Plattfuß") sowie Krankheiten wie beispielsweise Kinderlähmung, Rachitis sowie neurologische und rheumatische Erkrankungen sein. Mehr Infos unter "Fußfehlstellungen".

Hohlfuß

Ein Hohlfuß ist meist angeboren, familiär. Andere Ursachen dafür sind Lähmungen, Friedreich-Ataxie und Nervenschäden der Fußmuskeln. Auch eine Schwäche der Fußmuskeln und der Bänder kann die Ursache sein. Manchmal ist der Hohlfuß ein erstes Anzeichen einer Muskelschwäche bzw. Muskelkrankheit, wie zum Beispiel der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit.

Spitzfuß

Er entsteht aufgrund einer Vielzahl von Ursachen und kann angeboren oder erworben sein. Die Achillessehne kann sich dabei dauerhaft verkürzen, woraufhin normales Gehen nicht mehr möglich ist. Die Betroffenen müssen dann „auf Zehenspitzen“ gehen. Betroffen sind beispielsweise:

  • Bettlägerige Menschen, speziell aber Träger von Thomasschienen, in der Regel Kinder, die Morbus Perthes haben.
  • Der Spitzfuß kann auch Teil einer Klumpfuß-Deformität sein.
  • Beim so genannten spastischen Spitzfuß wird die Fehlstellung durch dauerhafte Tonuserhöhung (d.h. Verkrampfung) der Wadenmuskulatur verursacht: Die u. a. für die Plantarflexion zuständigen Muskeln - Musculus gastrocnemius und Musculus soleus - fixieren den Fuß in der Spitzfußstellung. In diesem Fall liegt der Deformität also eine neurologische Erkrankung, die mit einer Spastik einhergeht (z. B. Infantile Zerebralparese), zugrunde. Eine weitere neurologische Ursache kann eine schlaffe Lähmung der Extensorenmuskeln des Unterschenkels sein (Peroneuslähmung), die dann den Fuß beim Gehen nicht mehr heben können.

Fersensporn

Fersensporn entsteht durch Unterschenkel- und Fußfehlbildungen, jedoch auch durch Übergewicht, ungeeignete Sportarten und ungeeignetes Schuhwerk. Die exzessive Dehnung der Plantaraponeurose führt zu Mikrotraumata, vor allem am Ansatz der Aponeurose bzw. der Achillessehne am Calcaneus. Hier entsteht eine chronische Entzündung, die letztendlich die Formierung des knöchernen Sporns begünstigt. Mehr Infos dazu unter "Fersensporn".

 

Langzeitfolgen

Bei den meisten Fußfehlstellungen wird eine passive Schuheinlage oder sensomotorische Einlage verordnet. Ohne zusätzlichem intensiven Training der Fußmuskulatur haben passive Einlagen nur eine kurzfristige Wirkung gegen Symptome wie z.B. Schmerzen. Langfristig schwächen sie zusätzlich die Füße und verstärken dadurch die Fußfehlstellung.

 

Welche Einlagen machen im kyBoot Sinn?

  • Einlagen/ Schienen (z.B. Peroneusschiene) die bei einer neurologische Krankheit angefertigt wurden. Allerdings hat man im kyBoot mit einer zusätzlichen Einlage meistens das Problem, dass die Ferse hinten hochrutscht. Testen Sie daher verschiedene, vor allem hoch geschnittenen kyBoot-Modelle mit der Einlage/ Schiene aus. Falls Ihre Einlage nicht reinpasst oder Sie sich unwohl fühen, empfehlen wir Ihnen den kyBounder, auf dem man barfuß, ohne Einlagen/ Schienen draufstehen kann.
  • Spreizfuß-Pelotten oder steife, dünne Einlage (aus dem Schuhgeschäft): Diese können anfangs im kyBoot das Vorfuß Quergewölbe etwas unterstützen, bis die Fußmuskulatur genug kräftig ist und den Fuß/ Fußgewölbe selbständig stabilisieren kann.
  • Die passiven sowie die sensomotorischen Einlagen können im kyBoot nicht ihre Wirkung entfalten, da der kyBoot eine weich-elastische Sohle hat. Einlagen brauchen einen harten Untergrund.
  • Es ist allerdings nicht verboten, auch wenn wir dies nicht empfehlen, alle Varianten zu probieren und sich für die Variante zu entscheiden, wo man sich am wohlsten fühlt. Sie werden, auch wenn Sie Ihren Einlage in den kyBoot legen, die Fußmuskulatur trainieren und daher aktiv etwas gegen die Fußschwäche und die daraus entstandene Fußfehlstellung unternehmen.

 

kybun Wirkungsprinzip – Proaktiv handeln

Wir raten sowohl zum kyBounder, als auch zum kyBoot bei Knick-Senk-Spreizfüßen und allen anderen erworbenen (Ursache: schwache Fußmuskulatur) Fußfehlstellungen. Auch wenn Sie in Ihren ursprünglichen Schuhen Einlagen tragen, ist ein Wechsel in den kyBoot, ohne Einlage, meistens problemlos möglich. Durch das direkte Stehen auf weich-elastischem Untergrund, wird die tiefe Fußmuskulatur trainiert, und die Beweglichkeit des Fußes verbessert. Diese tiefe, stabilisierende Fußmuskulatur ist bei Fußproblemen oft stark abgeschwächt. Deshalb wird der Fuß nicht mehr richtig stabilisiert. Mit der Zeit kann das zu Schmerzen und noch grösseren Fehlstellungen führen. Mit dem kyBoot oder kyBounder kann sich der Fuß wieder in alle Richtungen bewegen, ähnlich wie beim Barfußgehen auf weichem Untergrund. Durch das intensive Training bekommen Spreizfüße, Knicksenkfüße oder Plattfüsse wieder mehr Stabilität. Es ist erwiesen, dass ein insuffizientes oder flaches Fußgewölbe durch ein Muskeltraining stabilisiert werden kann und die Beschwerden dadurch abnehmen. Ein aktives Fußmuskel-Training ist die einzige Variante langfristig die Füße zu stärken, Fußfehlstellugen zu verhindern und die darüber liegenden Gelenke (z.B. Knie) zu schonen. Je häufiger die Fußmuskulatur trainiert wird, desto schneller verbessert sich die Fußtellung und Symptome wie Schmerzen nehmen ab. Im kyBoot/ auf dem kyBounder können Sie ohne Zusatzaufwand das Training in Ihren Alltag integrieren und somit die Fußmuskulatur immer wieder während des Tages herausfordern.

 

Erstreaktionen

Spezifische Erstreaktionen nach jahrelangem Einlage-Tragen und erworbener Fußfehlstellung:

Bei Knicksenkfuß oder Plattfuß kann es anfangs vorkommen, dass der Fuß leicht nach innen knickt bzw. der Knicksenkfuß im kyBoot/ auf dem kyBounder nicht aufrecht gehalten werden kann. Dies kann folglich zu Schmerzen im Fuß oder häufig auch zu Knieschmerzen führen. Bitte lesen Sie die "Anwendungstipps" und "Übungen" welche Ihnen helfen, diese Erstreaktionen zu vermeiden.

Bei Spreizfuß kann es anfangs im Vorfußbereich zu Schmerzen kommen, wenn Sie den kyBoot/ kyBounder noch nicht gewohnt sind. Sobald sich Ihre Fußmuskulatur in diesem Bereich aufgebaut hat, wird diese Erstraktion verschwinden. Bitte lesen Sie die "Anwendungstipps" und "Übungen" um solche Fußschmerzen zu vermeiden.

Bei einer neurologisch bedingten Fußschwäche (ev. mit Peroneusschiene), kann es vorkommen, dass der kyBoot anfangs oder allgemein zu instabil ist und dadurch die Fußfehlstellung oder Sturzgefahr vergrössert wird. Lassen Sie sich Zeit beim kybun-Testen von verschiedenen kyBoot-Modellen und dem kyBounder, mit den verschiedenen Dicken (je dicker, desto instabiler).

Für allgemeine Erstreaktionen bei kyBounder und kyBoot Neueinsteigern, klicken Sie hier: Erstreaktionen

 

kybun-Übungen

Für Informationen zu den kyBoot Spezialübungen und den kyBounder Grundübungen klicken Sie bitte hier: kybun Übungen

 

Anwendungstipps

Wir raten Ihnen, den kyBoot ohne orthopädische Schuheinlagen zu tragen, als aktives Stabilisationstraining des Fusses (siehe Ausnahmen oben). Die Fussmuskulatur braucht mehrere Monate, bei regelmäßigem Training, bis sie genügend kräftig ist um den Fuß über Stunden im kyBoot zu stabilisieren. Sie können die normalen Schuhe mit Einlagen als Entlastung zwischendurch tragen. Ein dauerndes Tragen vom kyBoot kann am Anfang (in den ersten Wochen/ Monaten), nach jahrelangem Einlage-Tragen, die Füße überfordern. Einlagen sind eine passive Stütze für den Fuß, und verbessern längerfristig die Fußsituation keineswegs. Wir empfehlen, die orthopädischen Einlagen nicht konstant zu tragen. Hören Sie am besten auf Ihren Körper, der sagt Ihnen was ihm gut tut, und wann er eine Pause braucht.

Achten Sie sich darauf, daß Sie im kyBoot die Sohle gleichmäßig belasten und der Fuß aufrecht auf der Sohle steht. So haben Sie eine günstige Beinachse und auch weniger ein "nach innen Knicken" der Füße und Knie.

Machen Sie nicht zu lange Schritte, das erleichtert eine gute Fußstellung im kyBoot. Dadurch kippen Sie weniger stark nach innen.

Manche Leute fühlen sich im kyBoot zu instabil. In diesem Fall raten wir verschiede kyBoot-Modelle zu probieren, einige höher geschnittene Modelle verleihen mehr Stabilität. Ausserdem empfehlen wir diesen Kunden die Sohle der 2. Generation, die ist etwas breiter im Mittelfußbereich und verleiht daher mehr Sicherheit beim Gehen (lassen Sie sich im kybun Fachgeschäft beraten).

Wenn Sie sich im kyBoot gehend trotzdem zu unsicher fühlen, raten wir Ihnen zum kyBounder. Die kyBounder sind in 3 unterschiedlichen Dicken erhältlich; dadurch können Sie die Dicke wählen, wo es Ihnen am wohlsten ist (je dicker-desto instabiler-desto intensiver das Training).
Zusätzlich haben Sie auf dem kyBounder die Möglichkeit, falls Sie zusätzlichen Halt benötigen, sich an einem festen Gegenstand festzuhalten.

Bei Spreizfüssen ist es wichtig, die tiefe Fußmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit des Fußes zu fördern. Bei anfänglichen Schmerzen im kyBoot empfehlen wir Ihnen , ein kleines "Polsterkissen" oder eine etwas steifere Einlegesohle (im Schuhhandel oder Drogerie/ Apotheke erhältlich) unter das Vorfußgewölbe zu legen. Dies unterstützt das Quergewölbe und verhindert eine Überdehnung (Schmerzen). Sobald die Fußmuskulatur stärker wird (u.a. durch Training im kyBoot/ kyBounder) wird das Quergewölbe aktiv stabilisiert und sie können das Polsterkissen oder die steife Einlegesohle ev. wieder weglassen.