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der Schuh der Diabetes bewegt

Krankheitsbild und Häufigkeit

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört und dadurch der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Dieser hohe Blutzucker kann anfänglich zu Symptomen wie vermehrtem Durst, häufigem Wasserlassen und Müdigkeit führen.
Bestehen die hohen Blutzuckerwerte über Jahre, können dadurch Schäden an Blutgefäßen und Organen entstehen.
Umgangssprachlich werden die Krankheiten in der Regel verkürzt einfach als "Diabetes" bezeichnet.
Die häufigsten Formen sind der Diabetes-Typ 1 ( absoluter Mangel an Insulin ) und Diabetes-Typ 2 ( mangelnde Empfindlichkeit der Zellen für Insulin oder Abnahme der Insulinprodukton.

 

Ursachen

Diabetes mellitus Typ 1

Die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 1 wird heute als multifaktorielles Geschehen verstanden, an dem sowohl genetische als auch Umweltfaktoren beteiligt sind.

Umweltfaktoren

Zu einer Autoimmunreaktion kommt es, wenn das Immunsystem einem körperfremden Antigen ausgesetzt wird, welches einem körpereigenen Oberflächenprotein ähnelt oder gleicht. Die entstehende Immunantwort richtet sich sowohl gegen das Fremdantigen als auch gegen die vorhandenen körpereigenen Eiweiße auf den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse. Außerdem wird angenommen, das eine Exposition mit Fremdantigenen besonders in den ersten Lebensmonaten eine immunmodulierende Wirkung hat, die die Entstehung von Typ-1-Diabetes begünstigen kann (z.B. Vitamin-D-Mangel: Vitamin-D-Ergänzung bei Kleinkindern beugt nicht nur Rachitis vor, sondern kann das spätere Diabetesrisiko verringern).

Als weitere Umweltfaktoren diskutiert werden:

  • Der Konsum von Kuhmilch in den ersten drei Lebensmonaten bei Kindern mit nur kurzer Stillzeit.
  • Die sehr frühe Exposition gegenüber dem Protein Gluten, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Eine durch Glutenkonsum entstehende, spezielle Darmflora wird als Ursache für die Entwicklung von Hyperglykämie und Typ-1-Diabetes in Mäusen vermutet.

 

Diabetes mellitus Typ 2

Auch Diabetes Typ-2 ist eine multifaktoriell ausgelöste Erkrankung, wobei an erster Stelle der Ursachen das Übergewicht steht. Dessen Einfluss wird durch die Gene und mögliche weitere Faktoren verändert.

Übergewicht gilt als eine der Hauptursachen für diesen Erkrankungstyp. Neben der angeborenen Insulinunempfindlichkeit resultiert aus dem Übergewicht eine zusätzliche Insulinresistenz der insulinabhängigen Körperzellen. Der genaue Mechanismus der Insulinresistenz ist bisher unklar.

Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle für das Risiko, an Diabetes mellitus II zu erkranken.

Ein entscheidender Faktor ist die genetische Veranlagung, wobei wahrscheinlich viele Gene beteiligt sind (polygene Erkrankung). Die unterschiedliche Genetik ist wahrscheinlich der Grund für die unterschiedlichen Verlaufsformen.

Faktoren in der Lebensweise

Ein weiterer Faktor im Krankheitsgeschehen ist eine erhöhte körpereigene Glukoneogenese (Zuckerbildung) in der Leber.

Ein hoher Vitamin-D-Spiegel geht mit einem halbierten Diabetesrisiko einher.
Ein Mangel an Melatonin, das vor allem nachts ausgeschüttet wird, scheint das Risiko für den Typ-2-Diabetes zu erhöhen.

Hinsichtlich des Risikos an Typ-2-Diabetes zu erkranken, zeigte sich in einer Studie, das sich mit jedem Jahr einer Stillzeit das Risiko dieser Frauen, an dieser Diabetesform zu erkranken, um etwa 15 Prozent verringert. Nach dem Abstillen hält der schützende Effekt noch einige Jahre an.

 

Langzeitfolgen

Akutkomplikation "Diabetisches Koma":

Das diabetische Koma ist die schwerste hyperglykämische Entgleisung des Diabetes und lebensgefährlich.

Mögliche Begleit- und Folgekrankheiten (nach 11 oder mehr Jahren) bei Typ-2-Diabetikern:

  • Bluthochdruck
  • Diabetische Retinopathie
  • Neuropathie
  • periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
  • Herzinfarkt
  • Diabetische Nephropathie (Niereninsuffizienz)
  • Schlaganfall
  • Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
  • Amputation (siehe auch "Amputation / Fuß-/ Beinprothese")
  • Erblindung

Nach aktuellen Studien ist mindestens dreimal in der Woche für mindestens 30 Minuten leicht anstrengende Bewegung notwendig, um Stoffwechselstörungen wie z. B. der Zuckerkrankheit vorzubeugen bzw. nachhaltig zu beeinflussen.

 

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